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Wieder lecker Frühstück aus dem 7
Eleven, dann verabschieden wir uns aus dem extrem lebhaften Hollywood.
Beim Auschecken aus dem Hotel stellen wir fest: Heute muss hier in der
Nähe ein Cheerleader-Casting stattfinden, denn
unzählige Girls zwischen 13 und 16 stehen und sitzen
überall rum, haben ihre Kostüme an und sind gerade
dabei, sich zu schminken oder einen Spagat zu machen. Auch gestern und
vorgestern war uns schon aufgefallen, dass hier wohl ständig
Castings laufen, denn abundzu sieht man eine nicht enden wollende
Schlange an Menschen auf dem Bürgersteig stehen, manchmal
über mehrere Blocks. Offensichtlich wollen die alle Superstar
werden... So einfach geht das in Hollywood!
Next Stop ist Santa Monica, ein Badeort der Reichen . Schöner Strand , schöne Wellen und weiter geht's. Wir haben noch ein
bißchen Strecke vor uns, denn es geht den Highway # 1 rauf.
In Malibu wollte ich eigentlich den Original-Baywatch-Strand
besichtigen, aber das ist alles gar nicht so einfach. Fast
überall stehen entlang des Strands Privathäuser,
sprich: Kein öffentlicher Zugang zum Strand. Und wenn, dann
sieht man schon von weitem das Kassenhäuschen. Wir finden aber
dann eine Stelle, wo wir unser selbstgekauftes Mittagessen vertilgen
können .
Zum ersten Mal ist es so richtig warm, dass man mit T-Shirt rumlaufen
kann .
Da kriegt man richtig Lust zu Baden!
Entlang der Pazifikküste führt uns der
Highway 1 nach Santa Barbara. Wir fahren einfach mal auf Gut
Glück in die Stadt und suchen die Missionskirche,
die soll eine der schönsten von ganz Kalifornien sein. Dieses
Unterfangen stellt sich dann aber als echte Schwierigkeit raus. Santa
Barbara ist zwar keine Riesen-Metropole, aber immernoch groß
genug, sich zu verfahren. Schließlich finden wir die Mission
aber doch ,
und das hat sich wirklich gelohnt . Dazu ist es auch noch schön
warm, sodass wir uns direkt ein Riesen-Eis in der sehr schicken
Innenstadt entlang der State Street leisten . Ist ein wirklich netter Ort, mit
unzähligen Cafés, Shops und Restaurants.
Bei all den angenehmen Dingen vergisst man leider
völlig die Zeit, eigentlich wollten wir heute noch 'ne ganze
Ecke den Highway gen Norden fahren. Aber entlang der Strecke bieten
sich immer wieder einfach sagenhafte Ausblicke, wo wir einfach anhalten
müssen. Wir sind total fasziniert von dem rauhen Pazifik, der
unbarmherzig gegen die Küstenfelsen peitscht.
Da heute gutes Wetter ist, erhoffen wir uns einen schönen
Sonnenuntergang, doch leider sind wir etwas im Verzug. Das
Blöde daran ist: In der Gegend um San Luis Obispo
führt der Highway # 1 nicht die Küste entlang,
sondern im Landesinneren . Wir wollen aber die Sonne im Pazifik
untergehen sehen! Und so fahren wir gegen die Sonne und in Morro Bay
steuern wir sofort den nächsten Strand an - genau 10 Minuten
zu spät! Verdammt!!! Das ist echt ärgerlich - die
Sonne war schneller als wir! Aber trotzdem sieht der Himmel einmalig
schön aus . Auch der Morro Rock gibt ein gutes
Bild her...
Ein
noch, dann geht's weiter.
Heute wollen wir uns mal das Motel sparen und im Auto pennen. Nach
einigen Fehlversuchen finden wir kurz hinter Hearst Castle einen toll
gelegenen Parkplatz mit Blick auf den Ozean. Das Schild "No Overnight
Parking" ignorieren wir einfach mal. In der Nebensaison wird das wohl
keinen interessieren. Dachten wir. Zuerst lief auch alles ganz gut, ein
Auto kam, fuhr dann aber wieder weg, ebenso ein zweites, dann war
erstmal Ruhe. Gerade als wir schon fast am Schlummern waren, kommt ein
Auto und hält mit Fernlicht voll auf uns zu. Dann steigt ein
Typ mit Taschenlampe aus und macht uns so richtig wach. Alles klar, die
Cops haben uns entdeckt. Zu allem Überfluss hatten mein Vater
und Jürgen ein Bierchen zum Abendessen genehmigt, und unser
Bestand an vollen wie leeren Bierdosen bleibt dem Cop dann auch nicht
lange unbemerkt. Das gefällt dem pflichtbewussten
Ordnungshüter natürlich gar nicht und deswegen hakt
er da richtig nach. Ich hatte zum Glück kein Bier getrunken,
denn der Policeman bittet mich dann zum Alkoholtest. Aber nix mit
Pusten oder so, sondern das läuft folgendermaßen: Er
hält einen Zeigefinger nach oben und schwenkt diesen dann nach
rechts und links, mehrmals. Ich soll dann mit meinen Augen dem Finger
folgen, ohne den Kopf zu bewegen. Oh mann, wenn man noch nicht dulle
ist, davon wird man das auf jeden Fall! Am Ende der Prozedur fragt mich
der Cop: "Are you sure you didn't drink?" Nachdem ich ihn dann auch
noch anpusten musste, lässt er uns dann laufen. Aber bleiben
können wir auf unserem schönen Parkplatz nicht,
sondern wir müssen ein paar Meilen zurückfahren nach
San Simeon, wo wir für 100 $ im SeaBreeze
Inn
absteigen. Oh mann, das werde ich so schnell nicht wieder vergessen!
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