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Viel relaxter als noch letztes Jahr wache ich um halb 7
auf. Alles ist gut vorbereitet, Koffer gepackt und wir haben noch gut
Zeit, bis der Flieger um 14:00 Uhr von Frankfurt losgeht. Der Rest der
Family wird zuhause gelassen und um halb 9 geht's los Richtung
Frankfurt.
Da das Parkhaus vom Frankfurter Airport
unverschämt teuer ist (112,50 € für 1-2
Wochen), hatten wir uns dafür
entschieden, unser Auto bei einem anderen Parkplatzbetreiber in der
Nähe des Flughafens abzustellen. Unsere Wahl fiel auf den Airportparkcenter
vom Albatros Airport Hotel in Walldorf. Gesagt, getan, Auto abgestellt,
69 Euro gezahlt und per Shuttle (ist inklusive) zum Terminal 1 gebracht.
Trotz der allgemeinen Hektik im Terminal finden wir die
Schalter von United
Airlines. Doch dann der erste Aufreger: Gerade als wir uns in
die Schlange am Economy-Schalter einreihen wollen, bricht
plötzlich die große Panik aus und alle
stürmen zum First Class-Schalter. Hä? Keiner
weiß Bescheid und nach 5 Minuten allgemeiner Ratlosigkeit
wird der Economy-Schalter wieder geöffnet. Da wir von den
United-Angestellten nicht informiert werden, fragen wir ein "Mitopfer".
Sie erzählt uns dann, dass im Schalterbereich ein
verdächtiges Gepäckstück gefunden wurde und
der ganze Bereich daher unverzüglich geräumt werden
muss. Naja, ob wir am 10 Meter entfernten First Class-Schalter besser
aufgehoben wären - klares Nein! Öfter mal was neues...
Nach zahllosen Sicherheitskontrollen kommen wir ins Gate und haben
einen 1a-Blick auf das Gefährt, in dem wir locker die
nächsten 12 Stunden unseres Lebens verbringen werden - der Boeing
747-400 . Im Flugzeug dann der nächste
Schock: Seit einigen Wochen hatten wir uns gefragt, wie wohl der
Sitzkomfort bei einem solchem Langstreckenflug wäre. Von den
innereuropäischen Billigfliegern sind wir ja das
Sardinenbüchsenprinzip gewöhnt. Und wir
können unseren Augen nicht trauen, dass die Sitzreihen auch
hier sowas von eng sind - na dann Gute Nacht!
Damit nicht genug: Gerade als wir uns in unsere Sitze gezwängt
hatten, teilt uns eine Stimme aus dem Lautsprecher mit, dass aufgrund
technischer Probleme ab Sitzreihe 50 keine Filme gezeigt werden
können. Man muss sich vorstellen: Flachbildschirme gibt es im
ganzen Flugzeug nicht. An der Decke hängen drei 15 Zoll
große Röhrenfernseher, und die Filme werden mit
einem Projektor auf eine Leinwand projiziert. Und gerade unsere
Leinwand ist natürlich kaputt. Aarrrrgh!! Das kann ja heiter
werden... Immerhin kriegen wir als Entschädigung einen
Reisegutschein - wie sich nachher herausstellt im Wert von 200 $!!!
Die Stunden ziehen sich wie Kaugummi, aber zum Glück kann man
doch etwas Fernsehen schauen, auf einem der kleinen Fernseher, die von
der Decke hängen. Ich hätte nur mein Fernglas
mitbringen sollen...
Wir fliegen über die gerade noch zugefrorene
Hudson Bay und sehen stundenlang nichts als Eis... Schön! 
Die letzten 4 Stunden sind eine echte Quälerei und zu allem
Überfluss plagen mich auch noch Schmopfkerzen. Egal, irgendwie
halten wir die Stunden aus und um halb 5 wassern...äh...landen
wir auf dem San
Francisco International Airport. Die Einreisekontrolle geht
auch fix, linker Zeigefinger, rechter Zeigefinger, Cheese in die Kamera
und schon sind wir in den Staaten. Mit ein bißchen
Verspätung treffen wir Jürgen am Flughafen und
für 5,15 $ fahren wir mit dem BART-Zug
zu unserem Hotel Bijou.
Das Hotel macht einen ganz guten Eindruck . Das Zimmer ist ein bisschen klein,
ist eigentlich nur ein Doppelzimmer, aber zu unserem Erstaunen ist dort
noch ein zusätzliches Feldbett aufgestellt. Und wer darf darin
schlafen? Ich! Ist doch klar! 
Da wir ziemlich groggy sind, drehen wir nur noch eine kleine Runde zum
Union Square und nehmen ein ebenso kleines Abendessen bei Burger King
ein. Zum ersten Mal in Amerika erleben wir, dass ziemlich penetrant
gebettelt wird. Zu allem Überfluss fängt es auch noch
an in Strömen zu regnen, also suchen wir nach einem
Unterschlupf. Da die Bars uns zu teuer sind, greifen wir für
unsere Einzugsparty zur günstigen Variante, die da
heißt: Bierdosen beim Grocery Store an der Ecke kaufen,
getrunken wird dann im Zimmer. Cheers and Good Night!
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